Grosser Schillerpreis

Die Schweizerische Schillerstiftung wurde 1905 gegründet und war die erste Institution der Schweiz, die sich der Literaturförderung widmete. Sie tat dies in enger Zusammenarbeit mit der Eidgenossenschaft, wurde aber auch von Kantonen, Gemeinden und Privaten mitgetragen. Zuerst stand noch die Unterstützung notleidender Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Vordergrund. Mehr und mehr konzentrierte sich die Schillerstiftung auf die Vergabe von nationalen Literaturpreisen. Besonderes Gewicht und Ansehen besass der Grosse Schillerpreis, der zwischen 1920 und 2012 zwanzig Mal vergeben wurde.

Seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts betreiben Kantone und Städte mehr und mehr ihre eigene Literaturförderung. Sie entzogen der Schillerstiftung ihre Unterstützung. 2012 begann auch die Eidgenossenschaft damit, eigene, nationale Literaturpreise zu verleihen, den Schweizer Grand Prix Literatur und die Schweizer Literaturpreise. In der Folge löste die Schillerstiftung ihre enge Anbindung an das Bundesamt für Kultur. Sie bleibt aber – in bescheidenerem Rahmen – der Tätigkeit treu, mit der sie sich einen Namen gemacht hat: der Vergabe von Preisen, die die Produktion in allen vier Landessprachen im Blick hat.

 

1920    Carl Spitteler (1845-1924)

1922    Jakob Bosshart (1862-1924)

1923    Philippe Godet (1850-1922)

1928    Francesco Chiesa (1871-1973)

1930    Jakob Schaffner (1875-1944)

1936    Charles F. Ramuz (1878-1947)

1943    Peider Lansel (1863-1943)

1948    Meinrad Inglin (1893-1971)

1955    Gonzague de Reynold (1880-1970)

1960    Friedrich Dürrenmatt (1921-1990)

1973    Max Frisch (1911-1991)

1982    Denis de Rougemont (1906-1985)

1988    Giorgio Orelli (1921-2013)

1992    Hugo Loetscher (1929-2009)

1997    Maurice Chappaz (1916-2009)

2000    Grytzko Mascioni (1936-2003)

2005    Erika Burkart (1922-2010)

2010    Philippe Jaccottet (1925)

2012    Giovanni Orelli (1928-2016)

2012    Peter Bichsel (1935)