Tout les prix
  • Par dates

Littérature

Le Prix Terra nova récompense des ouvrages choisis par le Conseil de fondation. Le Prix Terra nova de la Fondation suisse Schiller est donc le prix littéraire suisse au sens littéral du terme, puisqu’il récompense un premier ouvrage sur la base de la création littéraire de toutes les régions linguistiques de la Suisse.

Pour obtenir ce Prix doté de CHF 5’000. -, l’auteur(e) doit être de nationalité suisse ou, pour une personne d’une autre nationalité, résider depuis 5 ans dans notre pays. Il n’y a pas de limite d’âge. Les publications à compte d’auteur ne sont pas prises en compte

 

Bastien Hauser

Une singularité

Arles: Actes Sud, 2024

Avis du Jury:

Le jour où une équipe scientifique photographie pour la première fois un trou noir, Abel Fleck est victime d’un AVC. Les scanners indiquent qu’il ne garde pas de séquelles de son accident, mais ne suffisent pas à le rassurer : il plonge peu à peu dans la folie, persuadé que le trou noir s’est logé dans son cerveau. Toute son attention, fragmentée par des délires paranoïaques et des absences vertigineuses, sera désormais consacrée à la dissimulation de son état physique et mental auprès des autorités médicales et de son entourage direct, ainsi qu’à une recherche obsessionnelle sur les trous noirs et leur fonctionnement.

Une singularité dresse le portrait lucide et bouleversant d’une génération en quête de vitesse et d’oubli, noyant son inquiétude existentielle dans l’excès, les psychotropes, les rencontres et les rave parties. La forme du roman, vive et incisive, adopte la structure du trou noir que le protagoniste sent prendre vie dans son cerveau : des phrases rythmées, incandescentes et énergiques, ponctuent les ellipses qui enferment les pertes de mémoire du protagoniste.

La structure du roman orbite entre deux dualités productrices : le côtoiement du microscopique et du macroscopique, et l’opposition surface et profondeur. Cette dernière, travaillée avec une immense intelligence dans les différents épisodes du roman, fait écho à l’état de psychose d’Abel Fleck, qui s’efforce de dissimuler le trou noir qui grandit en lui en arborant une normalité apparente. Mais ce sont les résonnances spatiales qui président l’entier du roman, ouvrant un vaste champ autant lexical que métaphorique. Elles se retrouvent notamment dans les relations qu’Abel entretient avec son entourage, à Bruxelles puis à Tucson. Le relationnel y est décrit comme un système cosmique composé d’astres qui gravitent les uns autour des autres, s’attirant et se repoussant, reconfigurant sans cesse leur position, sans jamais tomber dans le cliché ou la binarité.

Tous ces éléments magnifient un premier roman lucide et percutant, original et passionnant, signé par un auteur prometteur à l’écriture aussi intense que minutieuse.

Né en Suisse en 1996, Bastien Hauser est diplômé du master Textes et création littéraire de l’École nationale supérieure des arts visuels de La Cambre à Bruxelles et lauréat du Laboratoire d’écriture dramatique de la Société suisse des auteurs. Une singularité est son premier roman. (Bastien Hauser, Une singularité, Arles, Actes Sud, 2024.)

 

Mariann Bühler

Verschiebung im Gestein

Zürich: Atlantis Verlag, Zürich 2024

Avis du Jury:

Mariann Bühlers Romandebüt erzählt nicht von spektakulären Abstürzen oder Ausbrüchen, sondern von den fast unmerklichen Verschiebungen, die sich im scheinbar vorbestimmten Laufe eines Lebens ereignen. In einem Dorf in den Schweizer Bergen kreuzen sich die Wege dreier Menschen, die einander kaum kennen: Elisabeth hat nach dem Tod ihres Mannes beschlossen, dessen Bäckerei weiterzuführen, und bringt sich selbst das Brotbacken bei. Alois übernimmt ungefragt den Bauernhof seiner Eltern, gestattet sich nun aber eine Auszeit und bricht auf zu einer langen Wanderung. Eine mit «Du» angesprochene junge Frau holt im Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, den Schlüssel zum Tessiner Haus, in dem sie als Kind mit den Grosseltern die Ferien verbrachte. Präzise und sinnlich beschreibt die Autorin die Lebenswelt ihrer Figuren. Wie gehen diese um mit ihren Nächsten, mit gesellschaftlichen Erwartungen, mit Erfahrungen der Ausgrenzung und Gewalt, mit ihren Erinnerungen, Wünschen und Träumen? Ist abzusehen, was sie erwartet, oder öffnen sich neue Möglichkeiten? Viel bleibt nur angedeutet, Sätze brechen ab. So zieht Mariann Bühlers kunstvoll verflochtene und doch unprätentiös erzählte Geschichte Leserinnen und Leser in ihren Bann.

Mariann Bühler wurde 1982 in der Nähe von Luzern geboren. Sie studierte Anglistik, Islamwissenschaften und Gender Studies und lebt heute als Autorin, Literaturvermittlerin und Veranstalterin in Basel.

 

Preisverleihung vom 11. Oktober 2025 während des Literaturfestivals « LiteratureLenk »

Valentin Kolly (Jury Suisse romande), Dominik Müller (Präsident Schweizerische Schillestiftung), Autor Bastien Hauser, Autorin Mariann Bühler, Bettina Braun (Jury deutsche Schweiz), Eva Maria Ebner (Stiftung Kulturförderung Lenk)

 

Mariann Bühler – Verschiebung im Gestein – Laudatio von Bettina Braun

Mariann Bühlers Romandebüt Verschiebung im Gestein erzählt nicht von spektakulären Abstürzen oder Ausbrüchen, sondern von den fast unmerklichen Verschiebungen, die sich im scheinbar vorbestimmten Laufe eines Lebens ereignen. In einem nicht näher bezeichneten Dorf in den Schweizer Bergen kreuzen sich die Wege der drei Hauptfiguren, die einander kaum kennen: Elisabeth hat nach dem Tod ihres Mannes beschlossen, dessen Bäckerei weiterzuführen, und bringt sich selbst das Brotbacken bei. Alois übernimmt ungefragt den Bauernhof seiner Eltern, gestattet sich nun aber eine Auszeit und bricht auf zu einer langen Wanderung. Eine mit „Du“ angesprochene junge Frau holt im Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, den Schlüssel zum Tessiner Haus, in dem sie als Kind mit den Grosseltern die Ferien verbrachte.

Die Autorin beschreibt die Lebenswelt ihrer Figuren mit grosser Präzision und Sinnlichkeit. So begleiten wir in der eindrücklichen Eingangsszene Elisabeth in den frühen Morgenstunden in die Backstube. Die Perspektive ist eng an die Wahrnehmung der Figuren, auch an ihre Körperwahrnehmung, angelehnt. Der Roman arbeitet jedoch auch gekonnt mit Leerstellen. Während die Handlungen der Figuren detailliert beschrieben werden, werden ihre Gefühle und Gedanken häufig nur angedeutet. Das Erzählen lässt sich Zeit und nähert sich den Lebensgeschichten der Protagonist*innen behutsam an. Nach und nach, in kurzen fragmentarischen Szenen, werden ihre Biografien aufgerollt, Momente und Erfahrungen beschrieben, die den Hintergrund der erzählten Veränderungsprozesse bilden oder bereits Teil davon sind. Als Lesende muss ich die subtilen Hinweise deuten, was ein Stück weit auch dem Wissensstand der Figuren entspricht. Alois etwa kennt seine Beweggründe, den Hof zu verpachten und eine Zeitlang wegzugehen, nur schlecht: „Er weiß nicht, ob es eine Sehnsucht ist oder eher das Gegenteil davon.“ (S. 51) Zum Unausgesprochenen und Unaussprechlichen passt auch das Stilmittel, dass Sätze abgebrochen werden.

Alle drei Geschichten thematisieren auf unterschiedliche Weise den Umgang mit gesellschaftlichen Erwartungen sowie mit Erfahrungen der Ausgrenzung und Gewalt und stellen die Frage, wie man von fremden Vorstellungen und Zurichtungen zu den eigenen Vorstellungen und Wünschen gelangt. Thema von Verschiebung im Gestein ist somit auch die Identität. Der Wechsel zwischen den Erzählsträngen und damit den Perspektiven von Elisabeth, Alois und dem namenlosen „Du“ erzeugt Dichte. Getragen von Mariann Bühlers präziser und bildhafter Sprache beginnen die Geschichten miteinander zu interagieren.

Die drei Erzählstränge ergänzt die Autorin durch geologische Beschreibungen. Die geologischen Prozesse stehen in ihrer Langsamkeit und weitgehenden Unbemerktheit in einer Analogie zu den Veränderungen, die in den Figuren vor sich gehen. Es geht um ein Tal, in dem tektonische Platten aufeinandertreffen und dieses Phänomen auch sichtbar wird. Am Schluss der Du-Erzählung wird klar, dass es sich um das Tal im Tessin handelt, in dem das Ferienhaus des Grossvaters steht und die Protagonistin die Empfindung hat: „Als komme etwas in Bewegung.“ (S. 124) Der Ort ist somit in besonderem Masse mit ihr verbunden. Er bildet jedoch auch ein Modell für die Poetologie des Romans.

„Das Gestein links der Rinne ist dunkel. Das Gestein rechts ist hell.

Beide Gesteine stehen steil, haben sich in ihrem Aufeinandertreffen aneinander aufgerichtet.

Die eine Seite des Tales hat sich sehr langsam hierhergeschoben. Die Verschiebung ist nur in Messungen und Berechnungen, in deren Übersetzung in Bilder und Worte sichtbar. Sie zu erkennen, braucht einen Blick für das sehr Große und das sehr Kleine, für das Nahe und das Ferne, für das, was da ist, und das, was fehlt. Für das Hier und Dort, das Plätze tauscht.“ (S. 89)

Mariann Bühler erzählt in ihrem Roman virtuos und doch unprätentiös von diesen Verschiebungen. Ihre kunstvoll verflochtene Geschichte zieht Leserinnen und Leser in ihren Bann.

Im Namen der Schweizerischen Schillerstiftung gratuliere ich Mariann Bühler ganz herzlich zum Terra Nova Preis.

 

Bastien Hauser – Une singularité – Éloge de Valentin Kolly

Cette photo un peu floue, dont on peine à discerner l’objet, a été prise le 10 avril 2019. Ce qu’on y distingue, c’est M87*, le premier trou noir jamais photographié par une équipe scientifique.

Le 10 avril 2019, c’est aussi le jour où Abel Fleck est victime d’un AVC, dont il ressortira avec de fréquents épisodes d’amnésie et de délire paranoïaque. En effet, il n’en faudra pas plus au protagoniste du premier roman de Bastien Hauser pour se convaincre que les deux événements sont liés ; que ce trou noir dont il vient de découvrir la photo, c’est dans sa tête qu’il se cache, grandissant de jour en jour, prêt à l’engloutir.

Ce double événement est le point de départ d’Une singularité, un premier roman d’une grande originalité et d’une rare intensité qui emmène son protagoniste de Bruxelles à Tucson, en Arizona, à la recherche d’un moyen de comprendre et de guérir le mal qui le ronge.

Si l’on consulte la page « Trou noir » sur Wikipédia, on commence par lire (je cite) qu’un « trou noir est un objet céleste si compact que l’intensité de son champ gravitationnel empêche toute forme de matière ou de rayonnement de s’en échapper ».

Si j’ai choisi de lire cette définition, ce n’est pas pour vous proposer une leçon d’astrophysique – j’en serais bien incapable – mais pour affirmer que le livre de Bastien Hauser y correspond en tout point. Dans une remarquable cohérence entre son fond et sa forme, Une singularité est un trou noir, chaque élément de la narration convergeant invariablement vers un centre qu’on ne saurait entrevoir jusqu’à la toute fin du récit. Le roman est divisé en deux parties radicalement différentes et aussi maîtrisées l’une que l’autre. La première est composée de chapitres courts et décrit les circonvolutions d’un narrateur en perte de repères. Le milieu du livre marque un point de rupture, c’est l’horizon des événements, la zone d’un trou noir au-delà de laquelle la lumière et la matière ne peuvent plus s’échapper. On pénètre alors dans la deuxième moitié du livre où les chapitres se font de plus en plus longs, à l’image du temps qui se dilate, et où les personnages suivent une trajectoire toujours plus linéaire, sans retour en arrière possible, comme aspirés par la singularité qui se cache au centre symbolique du roman.

En plus de prendre la forme d’un trou noir, Une singularité se structure entièrement autour de la métaphore spatiale. À titre d’exemple, les relations qu’entretient Abel avec son entourage sont décrites comme un système stellaire composé d’astres gravitant les uns autour des autres, s’attirant et se repoussant en permanence et reconfigurant sans cesse leur position. Par conséquent, ces relations ne sont jamais binaires, mais toujours ouvertes et mouvantes. Ce qui les rends à la fois fascinantes et très touchantes.

La cohérence entre fond et forme s’étend également aux nombreuses ellipses qui matérialisent les pertes de mémoire d’Abel, puisque le roman ne raconte que les moments de conscience du narrateur. Lorsqu’un chapitre se termine et que le suivant débute plusieurs jours plus tard, c’est tout un pan de l’histoire qui définitivement se dérobe, et la question de ce qui s’y est passé se pose à chaque fois de manière vertigineuse. Alors que la narration à la première personne engage une relation de confiance, la paranoïa grandissante d’Abel génère quant à elle une méfiance croissante à son égard. En quelques lignes, on passe d’une proximité à une distance gigantesque. C’est précisément le rapport que développe Abel face à sa propre personne, et l’écriture de Bastien Hauser parvient brillamment à le faire ressentir à ses lecteurs et lectrices.

Le roman tisse plusieurs dualités productrices, autour desquelles orbite l’entier de sa structure. En entremêlant des réflexions sur la santé mentale et l’astrophysique, il associe en permanence l’infiniment grand des mécaniques du cosmos à l’infiniment petit du fonctionnement du cerveau humain, et la folie du narrateur gravite entre ces deux dimensions jusqu’à les englober tout à fait. Dans le même ordre d’idée, l’opposition entre la surface visible des choses et leur profondeur difficilement accessible est travaillée avec beaucoup d’intelligence et de minutie tout au long du roman, faisant habilement écho à l’état de psychose d’Abel Fleck, qui s’efforce de dissimuler le trou noir qui grandit en lui en portant le masque d’une normalité apparente. La certitude que les éléments les plus insignifiants cachent bien plus qu’on ne peut l’imaginer de prime abord infuse le roman d’un bout à l’autre et lui donne une ampleur sans pareil, nous invitant sans cesse à regarder au-delà.

À travers le récit d’Abel, de ses rencontres et de ses errances, Une singularité brosse ainsi le portrait lucide et bouleversant d’une génération en quête de vitesse et d’oubli, noyant son inquiétude existentielle dans l’excès, les psychotropes, les rencontres et les rave parties. Une fois de plus, l’écriture incarne tout cela dans sa forme, vive et incisive : des phrases rythmées, hachées de virgules, donnent au style une allure incandescente et énergique, en perpétuelle prise de vitesse. Je laisserai le mot de la fin à la plume de Bastien Hauser. On peut lire, page 177, la phrase suivante : « Entre chaque mot, chaque phrase, chaque syllabe, il y a un gouffre et moi je tombe dedans. »